14.10.2007 >>> Monaco 2007 - Hohe Wellen

Autor: tim grohmann . Kategorie: youthclub

Jeder Mensch hat Momente im Leben, die er als unvergesslich empfindet. Für Verliebte ist es vielleicht der erste Kuss, für Musiker der erste Live- Auftritt und für Sportler garantiert eine gefinishte Weltmeisterschaft! Einigen Athleten des FC Ormont wurde die Ehre zuteil Deutschland auf den Weltmeisterschaften Biathle 2007 zu vertreten und damit ein wertvolles Stück Erfahrung geschenkt.

Ich war auch dabei. Und Platz 15 der Jugend A bedeutet mir so viel, dass ich kaum anders kann, als ein paar der errungenen Erinnerungen niederzuschreiben.

Die Reise begann für mich mit einem langen 10-Stunden Schuldonnerstag (28.9.). Nach dem Unterricht noch kurz kontrolliert, ob alles dabei war und schon ging’s gegen 20 Uhr Richtung Monaco.
Trotz einigen Platzproblemen in unserem kleinen Fiat-Bus, wurde die fast 14-stündige Fahrt recht erträglich.
So kamen wir dann um exakt 10:04 Uhr an unserer Jugendherberge in Menton an. Problem dabei: Wir hätten bis 10 Uhr eingecheckt haben müssen. Und pingelig, wie die Franzosen mit ihren Regeln sind , ließen sie uns trotz der nur 4-minütigen Verspätungen unsere Zimmer nicht mehr beziehen. Deshalb arrangierten wir uns den Tag über am Strand und in der Fußgängerzone der Stadt.
Nachdem wir dann endlich um 17 Uhr in die Jugendherberge durften, lief nicht mehr viel, sondern wir waren alle recht früh im Bett, um unser Schlafdefizit auszugleichen. Samstagmorgens ging es dann zum ersten Mal in die Nachbarstadt Monaco, unserem eigentlichen Reiseziel. Streckenbesichtigung stand auf dem Plan, ein paar Schwimmübungen im Meer und ein Treffen mit den anderen Athleten aus Deutschland. Dann begann abends für uns das offizielle Pogramm mit einer Pasta- Party. Unsere FCO- Mädels erregten direkt einmal Aufsehen... Doch keineswegs negatives. Viele Blicke folgten den jungen Damen in den netten Kleidern durch den Saal.

Bald darauf ging es allerdings auch schon wieder zurück Richtung Jugendherberge und ab ins Bett. Kräfte sammeln für den großen Tag... Und der begann früh, denn früh musste auch unsere „Kleinste“ an den Start, Deborah. Dann Katharina und Kim. Tobias. Martin. Ich. Und schließlich Patrick.
Von Rennen zu Rennen wurden die Wellen zusehends höher, die Konkurrenz breiter und grimmiger und ich, ehrlich gesagt, etwas eingeschüchtert. Aber wieso sollte man sich seine Motivation nehmen lassen, wenn man schon einmal so weit war?! Von ein bisschen Ellenbogeneinsatz werden DIE mich nicht klein kriegen, schwor ich mir leise. Und wie hätte es anders sein sollen? Die eisernen Schultern (,die vielleicht der ein oder andere vom Kronenburger Triathlon kennt. ;-) ) hielten dem Startgerangel und den Remplern stand. Doch keine 5 Minuten später hatte ich mit einem anderen Gegner zu kämpfen, den Mittelmeerwellen, die mich eindeutig mehr Kraft und Zeit kosteten als die Engländer neben mir am Start.
Doch am schlimmsten war der zweite Laufsplit! Kraftlos, wie ich aus dem Wasser kam, sollte ich noch laufen... Aber ohne dass man im Kopf aufgibt, resignieren Läuferbeine nicht so schnell.
Trotzdem dauerte es lange bis ich mich richtig gefangen hatte und man das, was ich da tat, wieder Laufen nennen konnte. Als ich schlussendlich doch im Ziel ankam, lag ich einfach nur am Boden. Aber ich lag als WM- Finisher am Boden und hatte die Gewissheit nicht Letzter geworden zu sein. Das füllte mich mit einem Stolz, der noch für Stunden nachhielt.
Außerdem wurde der erlebnisreiche Tag dann noch in einer Bar am Yachthafen von Monaco angemessen abgerundet.

So ging für mich meine aller erste Weltmeisterschaft zu Ende...
Und mit ein bisschen Wehmut, diese wunderschöne Gegend hinter uns lassen zu müssen, machten wir uns Montag wieder gen Heimat auf.
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